Mahnen Sie konsequent!
Wenn Ihre Forderungsbestände steigen, erhöhen sich Ihre Zinskosten für eine Zwischenfinanzierung und auch Ihr Ausfallrisiko. Insbesondere bei Ihren "guten Kunden" gibt es oft Vorbehalte, auf die Einhaltung von Zahlungsfristen zu bestehen. Dabei können Sie bei Ihren Auftraggebern zusätzlich punkten, wenn Sie mit Ihren Leistungen und mit Ihrem Geld verantwortungsvoll umgehen. Das tun Ihre guten Kunden auch! Lösen Sie sich daher gedanklich von folgenden Einwänden:
Zahlungseingänge kontrollieren? – Bei meinen Kunden nicht!
Gerade bei langjährigen Kundenbeziehungen wird man von Zahlungsausfällen überrascht, weil man meint, auf eine regelmäßige Kontrolle verzichten zu können. Schließlich kennen Sie Ihren Kunden ja genau und Sie stellen viel zu spät fest, dass Ihr "guter Kunde" gar nicht so toll ist. Der Kunde zahlt schleppend, Zahlungsziele werden immer häufiger überschritten und die Rückstände wachsen permanent an. Damit steigt Ihr Risiko beträchtlich. Folgen Sie dem alten Grundsatz: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser! Solange Sie dabei keine negativen Entwicklungen feststellen, ist ja alles in Ordnung.
Mahnungen schreiben? – Doch nicht bei meinen Kunden!
Wenn Sie Ihre Außenstände systematisch und regelmäßig überprüfen, erkennen Sie frühzeitig Warnsignale und können Ihr Ausfallrisiko begrenzen. Ihr Kunde ist in Verzug, wenn er die Zahlungsziele überschreitet. Erinnern oder mahnen Sie bei Verzug sofort und konsequent. Denn Sie müssen schnell sein, um an Ihr Geld zu kommen, wenn Ihr Kunde bereits in Schwierigigkeiten ist. Vielleicht ist die Rechnung auch einfach nur liegen geblieben, dann ist Ihr Kunde sogar dankbar für eine freundliche Erinnerung.
Anzahlungen fordern? – Was denken meine Kunden von mir?
"Der hat es aber nötig", werden die wenigsten Ihrer Kunden denken, wenn sie dann eine faire Geschäftsbeziehung wollen. Wenn Sie erläutern, wie viel an Vorleistungen Sie für den Auftrag erbringen müssen und Sie einen Zahlungsplan gleich zu Beginn an den Auftrag koppeln, werden die meisten Kunden Verständnis haben. Vorarbeiten oder einzelne Teilabschnitte sind Bestandteil des Gesamtauftrages, die Sie nach Stand der Auftragsabwicklung auch abrechnen können.Wenn Sie bei größeren Aufträgen keine Abschlagszahlungen einfordern, werden Sie quasi zur "Hausbank" Ihres Kunden und Ihre eigene Liquidität wird mehr beansprucht als nötig.
Folgeaufträge winken? – Denken Sie zuerst an sich!
Die alten Rechnungen sind noch nicht bezahlt und es winkt schon der nächste Auftrag. Sie stecken in der Klemme, denn Sie wollen den Kunden ja nicht verärgern. Bestehen Sie grundsätzlich trotzdem auf einem Ausgleich der offenen Rechnungen, bevor Sie weiterarbeiten. Bei soliden Auftraggebern werden Sie auf Verständnis stoßen. Ist Ihr Kunde in Schwierigkeiten, wird er alles tun, um Sie hinzuhalten und ist um eine Ausrede nicht verlegen. Legen Sie für sich jeweils interne Obergrenzen fest, bis zu der Außenstände bei Ihren Kunden anwachsen dürfen. Nehmen Sie sich Banken und Kreditversicherer zum Vorbild, denn auch sie begrenzen ihr Risiko für einen Kunden.