Liquidität planen - Unternehmen sichern

Ein Großteil der jährlich rund 30.000 Firmenpleiten in Deutschland ist auf Liquiditätsprobleme zurückzuführen. Dabei könnten viele Insolvenzen vermieden werden, wenn es eine fundierte Liquiditätsvorschau geben würde. Nicht nur in einer schwierigen Wirtschaftslage ist die Sicherung der Liquidität und der Zahlungsbereitschaft eines Betriebs eine Chef-Aufgabe, der sich jeder Inhaber oder Geschäftsführer mit höchster Priorität selbst widmen muss.

 

 

I. Den Überblick behalten

Mit einer Liquiditätsvorschau lassen sich in den meisten Fällen auch größere und Existenz bedrohende Zahlungsengpässe vermeiden.Viele Unternehmer sind jedoch nach wie vor der Auffassung, dass eine Liquiditätsplanung für sie nicht notwendig ist. Sie glauben, alle wesentlichen Vorgänge „ihres“ Betriebs stets im Auge zu haben. Allerdings zeigen Praxis und ein Blick auf das Firmenkonto, dass selbst in kleineren Betrieben monatlich schnell 100, 200 oder mehr Zahlungspositionen anfallen. Es ist kaum mehr möglich, ohne schriftliche Unterlagen jederzeit den Überblick über die Finanzmittel zu behalten. Und das sog. „Management by Kontoauszug“ („Haben wir Geld, ist alles gut, haben wir keines, müssen wir uns etwas überlegen.“) ist beinahe ein Garant für den Weg in die Insolvenz. Die Übersicht fehlt und – wenn überhaupt – ist nur noch ein Reagieren auf Zahlungsprobleme möglich.Übersehen oder vergessen Sie auch nur einige Positionen, treten Liquiditätslücken auf, die kurzfristig meist nur mittels des Kontokorrentkredits geschlossen werden. Im besten Fall entstehen dadurch höhere (Zins-) Kosten, oft kommen Negativeinträge bei der Hausbank hinzu. Damit steigt das Risiko von Kreditkündigungen mit allen negativen Folgen sprunghaft an.

II. Frühzeitig Engpässe erkennen

Ohne Hilfsmittel können Sie nicht überblicken, welche Zahlungen in einigen Tagen, Wochen oder Monaten anfallen und welche Auswirkungen sich hierdurch auf die Zahlungsfähigkeit des Betriebs ergeben. Denn der Faktor Zeit spielt bei der Liquiditätsplanung eine zentrale Rolle: Können Sie mit hohen Zahlungseingängen in der Zukunft rechnen, müssen Sie immer auch Ihre aktuell bestehenden und täglich fälligen Zahlungen begleichen können. Eine Liquiditätsplanung mit allen voraussichtlichen Zahlungspositionen, stellt sicher, dass Sie ständig den Überblick darüber haben,wie es um die aktuelle und künftige Zahlungsfähigkeit bestellt ist. Sie können mögliche Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und in Ruhe Lösungen erarbeiten. Die Liquiditätsplanung sollte mindestens auf Monatsebene erstellt und ebenfalls in monatlichen Abständen aktualisiert und erneuert werden, um Veränderungen rechtzeitig erkennen zu können.

III. Ohne Liquiditätsplanung kein Bankkredit

Nicht zuletzt verlangt inzwischen jede Bank eine aussagefähige Liquiditätsplanung mit einem Ausblick auf mindestens 1 - 2 Jahre.Sind Liquiditätslücken erkennbar, will die Bank genau wissen, wie diese geschlossen werden sollen. Ansonsten wird der Kreditwunsch direkt abgelehnt, oder es müssen höhere Zinsen als eigentlich notwendig gezahlt werden.

Beispiel: Bei einer Kreditsumme von „nur“ 200.000 € macht ein Prozentpunkt höhere Zinsen bereits 2.000 € pro Jahr aus.

Jeder Unternehmer muss gegenüber der Bank eine Planung vorlegen und dokumentieren, welche Maßnahmen er ergreift, um die Liquidität zu verbessern. Auch andere Geschäftspartner, etwa große Kunden oder Lieferanten, wollen immer öfter wissen, ob der künftige Partner solvent ist und auch solvent bleiben wird.

Gerne stehe ich Ihnen für Fragen zur individuellen Umsetzung in Ihrem Betrieb zur Verfügung.Ich freue mich auf Ihren Anruf unter 02226-8958600 oder schreiben Sie mir eine Email.